Ziele: Grafik vom Gehirn des Menschen im Kopf

Ziele: Die Frage nach dem Wieso, Weshalb, Warum?

Mittwoch, 10.03.2021

Erfahre von unserem Experten wie Deine Ziele mit Bedürfnissen und Deiner Motivation zusammenhängen.

© Foto: RS-Studios, Adobe Stock

Wer sich nicht fragt bleibt dumm…

Diese Worte kennen wir aus einer berühmten Kinderserie – und nie war die Frage an sich selbst so wichtig wie heute.

Es ist wirklich unglaublich, wie viele Bedürfnisse ich seit meinem letzten Blog-Beitrag befriedigt habe und wie viele Ziele ich verfolgt habe…!

Sie auch? Ich bin mir sicher, dass Sie diese Frage mit einem großen JA beantworten können….

Ich hoffe auf jeden Fall, dass Sie beim letzten „Büffet-Besuch“ beim Teller auffüllen an mich gedacht haben. In diesem Zusammenhang habe ich Ihnen ja auch versprochen, dass ich gerne erläutern möchte, was unsere Bedürfnisse mit unseren Zielen gemeinsam haben.

Was ist ein Ziel?

Hierfür muss ich noch einmal die Frage aufgreifen, was denn überhaupt ein Ziel ist?

In meinem letzten Beitrag habe ich Ihnen diese Frage zwar bereits beantwortet – aber noch nicht näher erläutert:

„Ein Ziel ist letztendlich ein Mittel zum Zweck, um die eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können!“

Sie erinnern sich an das Beispiel unseres ambitionierten Arbeitnehmers aus meinem vorletzten Beitrag?

Die Person, die völlig enthusiastisch und voller Motivation den Job bei ihrem neuen Arbeitgeber angetreten ist? Die Person, die voller Ziele und Tatendrang war und allen voller Stolz erzählt hat, dass sie sich bei Zielerreichung endlich ihren Traumsportwagen zulegen möchte? Die gleichzeitig die Person ist, die bereits zwei Monate später vollkommen desillusioniert und höchst demotiviert darüber erzählt, dass all ihre Ziele nichts mehr wert sind?

Was genau ist denn in diesem Zeitraum passiert, dass sich die Sichtweisen dieser Person derart drastisch verändert haben?

Zunächst einmal: Aus meiner Sicht ist es vollkommen normal und übrigens auch in Ordnung, wenn wir nicht all unsere gesteckten Ziele im Leben erreichen.

Was genau passiert, wenn wir unsere Ziele erreicht haben?

Wenn Sie sich einmal an wichtige Ziele im Leben, welche Sie sich gesteckt haben, zurückerinnern, dann wird Ihnen auffallen, dass Sie – das Ziel immer vor Augen – hochmotiviert waren.

Voller Leidenschaft und mit vollem Einsatz haben Sie dieses für Sie so wichtige Ziel immer wieder in den Fokus gerückt und alles Störende verdrängt.

Bis? Bis Sie das langersehnte Ziel endlich erreicht haben….! Herzlichen Glückwunsch!

Wie haben Sie sich denn gefühlt, als Sie endlich dieses Ziel erreicht haben?

Glück, Erleichterung und vielleicht unbändige Freude?

Vielleicht auch eine Mischung aus vielen Komponenten – Fakt ist aber: Dieser Zustand der Motivation hat nicht lange angehalten!

Warum? Ganz einfach! Weil es wissenschaftlich erwiesen ist, dass das Streben und das Arbeiten nach einem Ziel, also der Weg zum Ziel, wesentlich glücklicher macht als das Erreichen des Zieles an sich.

Und da wären wir dann auch schon wieder beim Zusammenhang von Zielen und Bedürfnissen.

Sobald wir ein Ziel erreicht haben, setzen wir uns neue Ziele – da uns diese ja immer wieder neu antreiben.

Und sobald wir ein Bedürfnis befriedigt haben, suchen wir uns ein neues Bedürfnis, das befriedigt werden soll.

Das bedeutet, dass es übrigens auch keine Ziele ohne Bedürfnisse geben kann – ebenso wie es keine Emotionen ohne Gefühle geben kann.

Wenn wir uns nun wieder unserem bereits beschriebenen Arbeitnehmer widmen:

Dieser ist demotiviert, weil er aus seiner Sicht aus den unterschiedlichsten Gründen seine Ziele nicht mehr erreichen kann. Der tolle Sportwagen, welcher ihn ursprünglich so angetrieben hat, ist also für ihn außer Reichweite. Somit wird aus der ehemaligen Motivation eine große De-Motivation.

Genau hier kommt aber ein ganz entscheidender Faktor ins Spiel.

Die Frage nach dem Was und Warum

Wenn man sich fragt, WAS diese Person für ein Ziel hat, dann wird man als Antwort den tollen Sportwagen bekommen.

Wenn wir uns aber die Frage nach dem WARUM stellen, dann wird die Sache schon interessanter – denn es kann durchaus sehr viele Arten von „WARUM`s“ geben:

  • Er wollte sich endlich einen langersehnten Traum erfüllen.
  • Er wollte sich für die harte Arbeit, die er im Laufe des Jahres geleistet hat, belohnen.
  • Für ihn stellt dieses Fahrzeug ein Statussymbol dar.
  • Er ist mit diesem Fahrzeug wesentlich schneller – und er liebt den Nervenkitzel.
  • Für ihn ist dieses Fahrzeug gleichzeitig eine Kapitalanlage.
  • Alle seine Freunde haben tolle Fahrzeuge – und er möchte einfach dazugehören.

Sie sehen also, dass es eine Vielzahl von unterschiedlichen Bedürfnissen hinter diesem ursprünglichen Ziel geben kann. Und was haben wir bereits gelernt? Bedürfnisse bleiben nachweislich so lange, bis Sie befriedigt wurden.

Das bedeutet, dass in diesem Beispiel zwar das vermeintliche Ziel (das WAS) aus den Augen verloren wurde, der Wunsch nach Zugehörigkeit bei seinen Freunden (das letzte Beispiel des WARUM) aber nach wie vor vorhanden ist – und das motiviert und treibt an – und zwar bis dieser Zustand erreicht wird.

Fazit

Falls Sie also wieder einmal im Leben durch das Nichterreichen des „WAS“ demotiviert werden, so stellen Sie sich doch einfach mal die Frage nach dem „WARUM“ – und Sie werden automatisch wieder motiviert bei der Sache sein.

„Ziele kommen und gehen – Bedürfnisse bleiben so lange, bis Sie befriedigt wurden!“

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und viel Spaß bei der Suche nach Ihren persönlichen Bedürfnissen – also den Zielen hinter Ihren Zielen!

Ihr Jörg Weitz

Jörg Weitz ist Inhaber der 3FACH ANDERS Coaching Systems. Als lizenzierter STRUCTOGRAM®-Trainer, wingwave®-Coach, Hypnosecoach und Fachberater für Stressbewältigung und Burnout-Prävention gilt er als Experte für Persönlichkeitsentwicklung, für die Arbeit mit dem Unterbewusstsein und für den Bereich der mentalen Gesundheit. Sein Unternehmen wurde in den Jahren 2018 und 2019 von Proven Expert aus 96.000 Unternehmen als „Top-Experte“ in der Kategorie Coaching ausgezeichnet.
2019 wurde er von XING in Kooperation mit der Abteilung Sozialpsychologie der Universität in Salzburg als einer von 54 Coaches im deutschsprachigen Raum als „Top Business Coach“ prämiert.
Hier geht’s zu seiner Website.