;arathon: Mann in Sportkleidung joggt über Brücke dem Sonnenaufgang entgegen.

Marathon: Mentales Training zum Endspurt

Mittwoch, 28.09.2022
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Je näher der große Tag kommt und damit auch das Ziel, desto mehr steigt auch wieder die Trainingsmotivation. Ein paar Kniffe für Dein mentales Training, verrät Dir Sportprofi Nicole Bretting.

Junge Frau checkt ihren Puls mit Fitess-Tracker nach dem Training
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Kurz vor dem Lauf steigt die Motivation noch einmal an: Ich vergleiche das immer mit einem langen Lauf, die ersten 10 km gehen fast von alleine, dann wird es anstrengend und 3 km vor Ende der Strecke verspürt man wieder Kraft und Schnelligkeit.

Jetzt heißt es: Das richtige Maß finden und den eingeschlagenen Trainingsweg (also deinen Trainingsplan) weiter verfolgen. Und sich nicht von den vielen „Trainingsweltmeistern“ und ihren Plänen verunsichern lassen.

Generell ist Feedback und fremde Meinung richtig und wichtig. In der letzten Trainingsphase aber eher verwirrend und nicht Ziel führend. Dein eingeschlagener Weg zählt jetzt – und für eine Analyse ist in den Wochen nach dem Wettkampf genügend Zeit.

Nutzte die letzten Tage nicht nur zum körperlichen Training, sondern auch zur mentalen Training. Das ist mindestens genauso wichtig - kommt meist aber zu kurz.

Wie funktioniert mentales Training?

Das Thema wird in Dutzenden von Büchern genau beschrieben. Hier ein paar Tipps aus meiner täglichen Praxis für das mentale Training:

Mache Dir Dein Ziel immer wieder vor dem inneren Auge bewusst.
Mit welchen Voraussetzungen bist Du gestartet? Wie lautete das ursprüngliche Ziel? Hat sich das vielleicht verändert?

Versuche Dein Ziel zu visualisieren.
Spüre wie Du ins Ziel einläufst, wie Du die Arme in die Luft streckst und die Ziellinie überquerst, wie Dir Deine Familie und/oder Freunde zujubeln.

In jedem Wettkampf kommt der Punkt bei dem es Zusehend schwerer wird und sich dein innerer Schweinhund meldet

Meditation: Ein junger Mann sitzt im auf einem Sessel im Wohnzimmer und meditiert
© Foto: Daisy Daisy, Adobe Stock

Der Zeitpunkt dabei ist ganz individuell. Die Fragen die er stellt, sind aber meist die gleichen: Was tue ich hier? Warum mache ich das überhaupt? Ich könnte daheim auf der Coach liegen, mit Freunden beim Kaffee sitzen oder als Zuschauer an der Strecke stehen. Leichter wird diese Frage, wenn Du schon eine Antwort parat hast, oder Bilder, die Dein Kopf mit positiven Erfahrungen verbindet – auch wenn Du diese ggf. noch gar nicht real gemacht hast.

Im Wettkampf gibt es immer den Zeitpunkt an dem es heißt: „Gewonnen wird im Kopf“!

Mit Eurem Trainingsplan und diesen Kniffen für mentales Training, kann der Lauf kommen.

Eure Nicole

Nicole Bretting
Nicole Bretting ist Ironman Altersklassen-Weltmeisterin, mehrfache Ironman Altersklassen-Europameisterin und mit dem Team Quattra Bavariae Weltrekordhalter beim Race Across Amerika.
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