Resilienz & Resistenz –

Optimierungsstrategien für mehr Power

Mittwoch, 1.03.2023
© Foto: Stefanos Kyriazis , Adobe Stock

Im 2. Teil zum Thema Resilienz und Resistenz gehtDr. Bernd Gimbel von KörperManagement® KGBad Homburg auf Optimierungsstrategien ein, um mehr Power zu bekommen.

Du hast Teil 1 verpasst? Hier wurde erklärt, was mit den Begriffen Resilienz und Resistenz gemeint ist und wie sich die beiden gegenseitig beeinflussen. Du kannst diesen hier nachlesen.

Die 7 Säulen der Resilienz

Zu den 7 Säulen der Resilienz gehören Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Netzwerkoptimierung, Selbstwirksamkeit, Verantwortung und Zukunftsplanung.

Abb. 2: Die 7 Säulen der Resilienz

Erfolgreiche Strategien gibt es zahlreiche. DIE Lösung für auftretende problematische Lebenssituationen gibt es nicht. Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen werden darauf aus verschiedenen Perspektiven blicken. Als Sportwissenschaftler und Experte für Sport und Bewegung bin ich fest davon überzeugt, dass Bewegungsaktivitäten jeder Art, einen wichtigen Beitrag zur Steigerung Ihrer Resilienz und Resistenz und damit zur Optimierung Ihres Energiehaushaltes leisten kann. Wie schon häufig erwähnt, ist Bewegung die beste Medizin, wenn sie richtig ausgeführt wird. „Richtig“ bedeutet immer, mit geeigneten Methoden und Inhalten, um ein gestecktes Ziel zu erreichen. In meinem Blog-Beitrag Mentale Stärke im Alltagsstress – Was kann Bewegung dazu beitragen? habe ich zu diesem Thema bereits früher einige konkrete Aussagen geliefert.

An den folgenden Beispielen möchte ich Ihnen weitere Aspekte aufzeigen, wie Sie Ihre Bewegungsaktivitäten mit den 7 Säulen der Resilienz verknüpfen können:

1. Optimismus

Rücken Sie nicht das Negative in den Vordergrund, sondern suchen Sie nach Chancen, die diese Umstände mit sich bringen können. Beispiel Krankheiten: Sie zwingen zur Ruhe. Stellen Sie nicht die Krankheit in den Mittelpunkt Ihrer Gedanken, sondern genießen Sie erstmal die Ruhe, weil Ihr Körper sie in dieser Situation benötigt, um wieder leistungsfähig zu werden. So beschleunigen Sie die Regenerationsprozesse. Oder eine Verletzung, z.B. an der Schulter: Sie ist ein Missgeschick und keinesfalls erstrebenswert, aber wenn sie eingetreten ist, können Sie daran nichts mehr ändern. Sie zwingt sie aber nicht zur körperlichen Enthaltsamkeit über lange Zeit. Je nach Schwere sind zumindest die Beine, evtl. auch der Rumpf nach einiger Zeit wieder belastbar. Nutzen Sie diese Chance!

2. Akzeptanz

Erkennen Sie an, dass mit zunehmendem Alter Ihre Leistungsfähigkeit sinkt, aber Sie haben es in der Hand, mit welcher Geschwindigkeit sich dieser Prozess vollzieht. Immer Vollgas geben zu wollen führt eher zur Leistungsminderung, da Ihre Regeneration darunter leidet. Reduzieren Sie deshalb Ihre Ansprüche, um sich nicht zu überfordern. Dies hat nicht nur für den körperlichen, sondern auch für den mental-kognitiven Bereich Gültigkeit.

3. Lösungsorientierung

Haben Sie Rückenschmerzen, zu viel Gewicht oder andere „Baustellen“? Das Erkennen dieser Probleme, ist Voraussetzung zu deren Lösung. Suchen Sie aktiv nach Lösungen, denn niemand außer Ihnen wird diese Aufgabe übernehmen. Ohne Sie gibt es keine Lösung und es geht ausschließlich um Sie.

4. Netzwerkoptimierung

Networking ist nichts Neues, aber es gewinnt in der heutigen Zeit durch den Ausbau der sozialen Medien immer mehr an Bedeutung. Sicherlich gehören Sie auch zu den Nutzern von privaten und beruflichen Plattformen. Knüpfen Sie zukünftig mehr soziale Verbindungen und pflegen Sie Beziehungen mit Menschen, die ihrem  Körper bereits eine große Aufmerksamkeit widmen. Tauschen Sie mit diesen Menschen verstärkt Erfahrungen aus. Finden Sie gemeinsam optimale Strategien, wie Sie zukünftig Ihrem Körper mehr Beachtung schenken können und unterstützen Sie sich gegenseitig bei der Umsetzung.

5. Selbstwirksamkeit

Seien Sie überzeugt, dass Sie Ihre Eigenschaften, Fähigkeiten und Kompetenzen, die Sie bereits in anderen Lebenssituationen erfolgreich eingesetzt haben, auch für körperliche Aktivitäten nutzen können. Sie formulieren bereits berufliche und private Ziele und erreichen diese auch? Dann wenden Sie diese erfolgreiche Strategie auch an, wenn es um Ihren Körper geht. Erfolg hat 3 Buchstaben: TUN (Johann Wolfgang von Goethe)

6. Verantwortung

Machen Sie sich bewusst, dass Veränderungen Ihres Handelns Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn Sie sich entschieden haben, etwas mehr Zeit für sich und Ihre Bewegungsaktivitäten zu investieren, dann haben Sie entsprechend weniger Zeit für Ihren Job, Familie oder Freunde. Kommunizieren Sie das mit den Betroffenen und versuchen Sie Verständnis und Unterstützung für die Veränderung Ihrer Gewohnheiten zu erzeugen.

7. Zukunftsplanung

Richten Sie den Blick nicht auf die Vergangenheit, denn sie ist nicht umkehrbar. Formulieren Sie stattdessen Ziele und entwickeln Sie Visionen für die Zukunft. Überlegen Sie, wie Sie diese verstärkt mit körperlichen Aktivitäten verknüpfen können. Bereiten Sie sich mittel- bis langfristig auf ein spannendes Event vor, denn eine gute Vorbereitung verbessert den Erfolg und steigert das Erlebnis.

Fazit

Womöglich erreichen Sie durch diese Handlungshinweise mehr Resilienz und Resistenz und dadurch mehr Power für Ihr Leben. Durch Bewegung können Sie zudem ein steigendes Körpergefühl und -bewusstsein, sowie ein vitaleres Erscheinungsbild entwickeln. Das kann Ihr Selbstbewusstsein stärken und zudem zu Ihrer Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Wäre das nicht ein guter Vorsatz für 2023?

Ihr

Dr. Bernd Gimbel

KörperManagement®

Bernd Gimbel © privat
Dr. Bernd Gimbel ist Gesellschafter der KörperManagement® KG. Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundesausschusses für Leistungssport beim Deutschen Olympischen Sportbund tätig. Derzeit lehrt er als Dozent an der Deutschen Fitnesslehrer Akademie und der Berufsakademie für Sport und Gesundheit in Baunatal. Zudem ist Dr. Gimbel Autor mehrerer Bücher über Körpermanagement.
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