
Sicher Sporttreiben nach einer Corona-Infektion
Die Sonne zeigt sich wieder öfter und lockt uns nach draußen – endlich wieder Bewegung im Grünen! Für alle Sportbegeisterten der Startschuss wieder ins Training einzusteigen. Sei es für einen Wettkampf oder „just for fun“. Aber Vorsicht, ein Gesundheitscheck vorab kann wichtig sein!
Das Jahr 2023 steht ganz im Zeichen der Rückkehr vieler großen Sportveranstaltungen für Freizeit- und Breitensportler*innen. Die ersten warmen Sonnenstrahlen fördern den Drang, sich mit den ersten Trainingseinheiten auf eine Teilnahme an einer Lauf-, Schwimm- oder Triathlon-Veranstaltung vorzubereiten. Wieder Spaß an der Bewegung zu haben oder einfach etwas für die eigene Gesundheit zu tun.

Gleichzeitig ist drei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie festzuhalten, dass die meisten Menschen mindestens einmal die Erfahrung gesammelt haben, sich mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben. Die Auswirkungen und Verläufe waren sehr unterschiedlich. Einige haben die eigene Corona-Infektion aufgrund eines sehr milden Verlaufs gegebenenfalls gar nicht realisiert. Wenige sind langfristig noch geschwächt. Mittlerweile konnten in vielen Studien wichtige Kenntnisse in Bezug auf die kurz- und langfristigen Auswirkungen einer überstandenen Covid-19-Infektion auf das Herz-Kreislauf-System und die körperliche Leistungsfähigkeit von Spitzen- und Breitensportler*innen gewonnen werden.
Corona-Nachsorge-Gesundheitscheck
Um mögliche Folgeerkrankungen einer Corona-Infektion wie Herzmuskelentzündungen oder Lungenschäden aufzudecken, empfehlen Expert*innen, sich vor Beginn von intensiven sportlichen Belastungen zur Sicherheit im Rahmen eines Corona-Nachsorge-Check untersuchen zu lassen. Selbst wenn klassische Symptome wie Erschöpfung, Engegefühl in der Brust, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Husten oder Gelenkschmerzen nicht oder nur leicht vorhanden sind. Der Gesundheitscheck ist auch unabhängig von einer Corona-Infektion sinnvoll, aber besonders vor einer Teilnahme an einem Marathon oder ähnlichem.
Diese Empfehlung unterstreicht auch Dr. Thomas Schramm aus Köln. Als Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Sportmedizin untersucht er auch die Nachwuchsleistungssportler*innen des PerspektivTeam am Olympiastützpunkt NRW/Rheinland.

Mit dem erfahren Mediziner konnten wir uns zum Thema „Sporttreiben nach einer Corona-Infektion“ austauschen:
Welche Risiken birgt eine sportliche Belastung nach einer Corona-Infektion?
Dr. Schramm:
Das Virus kann unsere Organe angreifen und leider auch zu einer Herzmuskelentzündung führen, die unter Belastung katastrophale teilweise lebensbedrohliche Folgen haben kann.
Welche Möglichkeiten der Vorbeugung habe ich als ambitionierte*r Freizeit- oder Breitensportler*in?
Dr. Schramm:
Durch einen Gesundheits-Check, bei dem die Lunge und das Herz neben einer klinischen Untersuchung mit einen EKG, einem Belastungs-Test und bei Bedarf auch mit einer Laborentnahme und einer Herz-Ultraschall-Untersuchungen untersucht werden, können mögliche Folgeerkrankungen im besten Fall ausgeschlossen werden oder auch Risikofaktoren erkannt und therapiert werden. Damit ist das Sporttreiben ohne erhöhtes vermeidbares Risiko mit bestem Gewissen und unbeschwertem Spaß möglich. Bei möglichen Erkrankungen können alle relevanten Schritte in die Wege geleitet werden, bis ein Wiederbeginn sportlicher Belastung in individuell richtiger Dosis möglich ist.
Wo kann ich diese Untersuchung durchführen lassen und werden die Kosten von Krankenkassen übernommen?
Dr. Schramm:
Die Kostenerstattung bei Beschwerden oder nach Corona-Infektion werden von den Kostenträgern natürlich übernommen. Bei der Gesundheitsvorsorge fragt man am besten im Vorfeld seinen Versicherer, welche Kosten einer sportmedizinischen Untersuchung dieser übernimmt. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention bietet auf ihrer Webseite unter www.dgsp.de Informationen, welche Versicherungen spezielle Leistungen bei Sportmediziner*innen erstatten.
Wie sind Deine Erfahrungen? Bist Du schon wieder ins Training eingestiegen und hast Dich vorab durchchecken lassen?

Dr. med. Thomas Schramm
> Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Sportmedizin
> Diplomsportlehrer
> Sportkardiologe DGK Stufe 3
> Hypertensiologe Deutsche Hochdruckliga DHL
> Kardiovaskulärer Präventivmediziner DGPR
Funktionen in Fachverbänden / Organisationen:
> Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention
> Vorstands-Mitglied der Initiative „Exercise is Medicine Deutschland“
> Offizieller Kooperationspartner Olympiastützpunkt NRW/Rheinland
Praxisadresse:
Kardiologische Praxis Köln-Rodenkirchen
Maternusstraße 40-42, 50996 Köln
Tel.: 0221 391177
E-Mail: praxis@kardiologie-rodenkirchen.de
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