Russland entdecken: Sankt Petersburg

Freitag, 6.07.2018

Barock, Sozialismus, Nightlife: Die russische Metropole Sankt Petersburg bietet Besuchern eine riesige Vielfalt. Mit unseren Tipps erlebst Du einen perfekten Tag.

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Die Petersburger nennen  ihre Stadt  liebevoll nur „Piter“. Der Name kommt von Zar Peter I., der die Stadt Anfang des 18. Jahrhunderts aus dem sumpfigen Boden des Njewa-Deltas stampfen ließ. Die neu erbaute Hauptstadt stand für die Modernisierung des Landes nach westlichem Vorbild. Die Bewohner sind sehr stolz auf  ihre Metropole, die den Titel „Venedig des Nordens“ durchaus zu Recht trägt. Davon kannst Du Dich bei einem Bummel im historischen Stadtzentrum selbst überzeugen.

Sankt Petersburg: Kringel Piter
Sankt Petersburg: Pyschetschki © Heather Schwartz unsplash

Wenn Du Dich davor noch mit Kaffee oder Tee und typisch russischem Gebäck stärken möchtest, solltest Du das Café Pyschetschka am Gribojedow-Kanal aufsuchen. Die gleichnamigen Kringel ähneln Doughnuts, sind aber reichhaltiger.

Her findest Du mehr Infos zum Café Pyschetschka 

Auf geht’s danach zur architektonischen Entdeckungsreise. Die prächtige Eremitage, das Winterpalais, der Alexander-Garten, die vielen Brücken und Adelspaläste bilden ein einzigartiges Ensemble, bei dem alles aus einem Guss wirkt.

copyright Diashow: Sankt Petersburg  © evstratov unsplash, Moyka © Aikon fotolia, Alexander-Säule © Vladimir Sazonov fotolia, Brücke Gribojedow-Kanal © juliarumyantseva fotolia.

Kommunalka & Co: Sozialismus statt Barock

Nach der Oktoberrevolution bekam die Herrlichkeit einen Dämpfer: Den Status als Hauptstadt musste Piter an Moskau abtreten. Doch auch die Ära des Sozialismus prägte die Stadt. Auf speziellen Touren direkt in Zentrum erfährst Du Konkretes darüber: Man sieht zum Beispiel den Balkon, von dem Lenin seine berühmte Rede hielt oder auch das KGB-Gebäude.

Echt russisch zu Mittag essen: Pelmenya

Sankt Petersburg: Pelmeni
Sankt Petersburg: Pelmeni © Izia_shusha fotolia

Zum Mittagessen empfehlen wir eine Einkehr ins Pelmenija. Das kleine Restaurant liegt unweit des Njewskij Prospekts und hat sich ganz den berühmten Teigtäschchen verschrieben. Genau das Richtige für einen herzhaften Snack und die ideale Gelegenheit, ein echtes russisches Nationalgericht zu probieren.

Sankt Petersburg: Häusermeer in Piter
Sankt Petersburg: Häusermeer in Piter © ant rozetsky unsplash

Mit neuem Elan kannst Du anschließend den Alltag von Piters Bewohnern nach der Revolution begutachten. Führungen zeigen Dir das Leben in den sogenannten Kommunalkas, den sozialistischen Gemeinschaftswohnungen. Die Sowjet-Regierung rief sie ins Leben, da sie damals dringend Wohnraum für die Bevölkerung schaffen musste. Viele der herrschaftlichen Villen standen leer, denn nicht wenige Menschen aus der Oberschicht hatten sich ins Ausland abgesetzt. Nun wurden hier viele Familien auf einmal untergebracht, Bad und Küche teilte man sich. Etliche dieser Quartiere bestehen übrigens bis heute.

Weiße Nächte: Durchmachen leicht gemacht

Sankt Petersburg: Weiße Nächte
Sankt Petersburg: Weiße Nächte © shamm fotolia

Piter ist schon lange bekannt für sein Nachtleben. Vor allem wer die Stadt im Frühsommer besucht, kann wie von allein lange aufbleiben: Bjelie Notschi werden die berühmten Weißen Nächte genannt, in denen es bis in die Nacht hinein hell bleibt. Man kann sie für einen ausgedehnten Bummel mit Kulturprogramm nutzen: Das reiche Angebot an Ballettaufführungen und Konzerten von Klassik, Jazz bis Rock ist legendär.

In der alternativen Musikszene der Stadt haben es einige Clubs regelrecht zu Institutionen gebracht. Hierzu gehört die seit 1994 existierende Fish fabrique in der Puschkinskaja Straße. Wer sich bei längeren Konzert-Sessions stärken will, kann hier auch kleine Snacks zu kleinen Preisen bestellen.

Tipp: Verlängerung in Petergof

Sankt Petersburg: Petergof
Sankt Petersburg: Petergof © Vladimir Sazonov fotolia

Wer mehr als einen Tag in Piter bleibt, kann sich Petergof ansehen – einen der Paläste Peters des I. Da der Buchstabe „H“ im Russischen nicht existiert, sagen die Russen tatsächlich Petergof mit „G“. Man erreicht die imposante Anlage nach ca. 1 Stunde Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zum Beispiel mit der Vorortbahn „Elektritschka“. An den opulenten Wasserspielen haben auch Kinder ihren Spaß: Achte darauf, wo Du hintrittst – wer nicht aufpasst, bekommt hinterrücks eine kleine Dusche verpasst. In den prächtig ausgestatteten Sälen des Palastes lässt sich regelrecht lustwandeln. Viele der riesigen Fenster geben dabei einen phantastischen Blick aufs Meer und das mit Kiefern gesäumte Ufer frei.