Nahaufnahme von roter Marmelade auf weißem Joghurt.

Zusatzstoffe: Was „zusätzlich“ in Deinem Essen steckt

Mittwoch, 5.10.2022
© Foto: Africa Studio, Adobe Stock

Glutamat, E 628 oder Carrageen – auf Fertiggerichten, aber auch anderen Lebensmitteln findest Du diese Bezeichnungen oft in der Zutatenliste. Aber was ist das eigentlich und warum sind in so vielen unserer Lebensmittel Zusatzstoffe drin?

Manchmal muss es einfach schnell gehen: Da ist es dann zur Not auch mal Nudeln in Broccoli-Rahmsauce aus dem Becher. Wasser drauf, rühren, warten – in 5 Minuten gibt es was zu essen. Aber was genau gibt es da eigentlich? Ein Blick auf die Liste mit den Zutaten verrät Dir: Neben Nudeln und Brokkoli ist eben auch noch Aroma, Mononatriumglutamat, Dinatriumguanylat, Dinatriuminosinat, Citronensäure und als Emulgator Sojalecithine drin.

In anderen Produkten reihen sich E-Nummern aneinander. All dies sind Zusatzstoffe. Sie werden bei verarbeiteten Lebensmitteln benötigt, um diese schmackhaft(er), haltbar oder auch cremiger zu machen. Aber was genau sich hinter diesen Begriffen versteckt, wissen die wenigsten. Und doch essen wir diese Dinge und machen uns wenig Gedanken darüber.

Welche Zusatzstoffe gibt es?

Zusatzstoffe sind in verschiedene Klassen eingeordnet und von der EU mit einer E-Nummer versehen.

Geschmacksverstärker:
sollen den Geschmack eines Lebensmittels intensivieren.
Beispiele: Glutamat, Dinatriumguanylat oder Dinatriuminosinat

Konservierungsstoffe:
werden benötigt, um Lebensmittel haltbar zu machen. Sie zögern den Verderb durch Schimmelpilze oder Bakterien hinaus.
Beispiele: Essigsäure, Sorbinsäure, Schwefeldioxid, Natriumnitrat oder Milchsäure

Antioxidationsmittel bzw. Säureregulatoren:
verhindern, dass es durch die Reaktion mit Luftsauerstoff oder anderen oxidierenden Chemikalien zu Qualitätsverlusten kommt.
Beispiele: Ascorbinsäure, Citronensäure, Magnesiumphosphate oder Lecithin

Farbstoffe:
sorgen für ein appetitliches Aussehen.
Beispiele: Riboflavin, Amaranth, Carotine, Betanin oder Lycopin

Süßstoffe:
sind ein künstlicher Ersatz für Zucker. Sie süßen stärker, haben aber weniger Kalorien.
Beispiele: Saccharin, Sorbit, Natriumcyclamat oder Aspartam

Emulgatoren:
stabilisieren Emulsionen (zwei normalerweise nicht mischbare Flüssigkeiten sind hier vermischt) und Suspensionen (Stoffgemisch aus einer Flüssigkeit und darin fein verteilten Festkörpern).
Beispiele: Lecithin, Hydroxypropylcellulose, Natrium- und Kalium-Salze, Sojalecithine oder Sorbitanmonostearat

Stabilisatoren:
bewahren die Konsistenz, Aromen oder andere charakteristische Eigenschafen eines Lebensmittels.
Beispiele: Johannisbrotkernmehl, Gummi arabicum, Ethylmethylcellulose oder Saccharoseacetatisobutyrat SAIB

Verdickungsmittel und Geliermittel:
sorgen für die gewünschte Streichfähigkeit oder Festigkeit des Lebensmittels.
Beispiele: Guarkernmehl, Pektin, Carrageen, Agar-Agar oder Xanthan

Natürlich oder künstlich?

Beides gibt es: Natürliche Zusatzstoffe werden aus Pflanzen, Tieren oder Mineralien gewonnenen. Künstliche Zusatzstoffe stellt man durch chemische oder enzymatische Reaktionen her. Damit bildet man entweder natürlich vorkommende Stoffe nach oder kreiert neue, nicht in der Natur vorkommende Substanzen.

Schaden Zusatzstoffe der Gesundheit?

Zusatzstoffe müssen offiziell zugelassen werden, bevor sie in Nahrungemitteln verwendet werden. Dies geschieht nur, wenn keine Gesundheitsrisiken bestehen und der Zusatzstoff technisch notwendig ist. Er darf auch nicht zu einer Täuschung des Verbrauchers führen. Dabei werden auch erlaubte Tagesdosen und Nutzungsbedingungen für ihre Verwendung festgelegt.