Ingwer: Kleine Knolle, große Wirkung
Mittwoch, 3.02.2021
Es ist eine hellbraune Knolle, deren Form an Zehen und Finger erinnert: Ingwer. Kaum zu glauben, aber die Wurzel hat es mit über 500 wichtigen Inhaltsstoffen in sich.
© Foto: Lawrence Aritao, Unsplash
Ingwer ist vielseitig einsetzbar: Er kuriert Kopfschmerzen, lindert Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden und stärkt das Immunsystem.
Unter der dünnen Schale, die sich mit einem scharfen Messer oder Sparschäler entfernen lässt, verbirgt sich eine saftige, gelbe Pflanzenfaser, die rund 2 % ätherisches Öl enthält und sehr gesund ist.
Warum Ingwer so gesund ist
- Scharfstoffe und ätherische Öle bringen den Kreislauf in Schwung und fördern die Durchblutung im ganzen Körper.
- Der Blutfluss wird verbessert und gefährlichen Blutgerinnseln vorgebeugt, die Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. In der ayurvedischen Medizin wird Ingwer schon seit tausenden von Jahren gegen Bluthochdruck angewendet. Wegen der blutverdünnenden Wirkung, sollte vor einer planmäßigen OP auf den Genuss von Ingwer verzichtet werden.
- Die antioxidative Wirkung stärkt das Immunsystem und hilft bei Erkältungen. Bei Fieber solltest Du auf Ingwer besser verzichten, da die Anregung der Wärmerezeptoren durch die Scharfstoffe im schlechtesten Fall die Temperatur steigen lässt.
- Wichtige ätherische Öle wie Gingerol, Schogaol oder auch Borneol können entzündungshemmend, schmerzlindernd und wirkt abschwellend und somit die Symptome bei Rheuma mildern. Denn in Aufbau und Wirkung ähnelt das ätherische Öl Gingerol der Acetylsalicylsäure, das Bestandteil von Aspirin bzw. ASS ist.
- Der Stoffwechsel wird angeregt und hat einen kalorienverbrennenden Effekt, ähnlich wie Chili und andere scharfe Gewürze. Zudem wirkt es apptetithemmend.
- Die Verdauung wird unterstützt und wer Eiweiß weniger gut verträgt, sollte viel mit frischem Ingwer würzen. Denn das enthaltene Enzym Zingibain spaltet Proteine so auf, dass sie bekömmlicher werden.
Wissenswertes über Ingwer

Ingwer stammt ursprünglich aus den ostasiatischen Regenwäldern und wurde erstmals vor rund 3.000 Jahren in Indien angebaut. Seit gut 700 Jahren ist die Knolle hierzulande bekannt.
Das Ingwergewächs gehört zur Familie der Gewürzlilien und kann bis zu 1,5 m hoch werden. Verwendung finden aber nur die kleinen Wurzelableger. Als Faustregel gilt: Je gröber die Fasern der Knolle, umso schärfer ist sie.

Misst man die Schärfe des Ingwers isoliert in der Messgröße von Schärfe, so liegt diese bei 60.000 Scoville-Einheiten. Tabasco schafft im Vergleich gerade einmal 2.500 Einheiten.
Mit etwas Geduld kannst Du sogar eigenen ziehen: So geht’s.
Ingwer ist ganzjährig im Angebot. Du solltest beim Einkauf darauf achten, dass die Ingwerknolle schön prall und trocken ist und keine schimmeligen Stellen hat. Im Kühlschrank hält sich Ingwer einige Wochen. Damit er nicht austrocknet, sollte er in einer Dose, einem Gefrierbeutel oder einer Papiertüte verpackt werden.
Allrounder in der Küche
Ingwer schmeckt würzig bis scharf, hat eine frische, zitronige Note und ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Am besten schälst Du die Menge, die Du beim Kochen verwenden möchtest, immer frisch.
Kleiner Tipp: Je länger Du frischen Ingwer mit kochst, um schärfer wird das Gericht.
Aber egal ob für Fleisch, Fisch und Suppen oder Süßem und Getränken: Ingwer gibt dem Gericht das gewisse Etwas.
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