
Superfood: Es muss nicht immer exotisch sein
Mittwoch, 21.08.2019
© Foto: Alicja Neumiler, Adobe Stock
Acia, Quinoa, Chia, Goji: Wir kennen sie alle, diese vielversprechenden nährstoffhaltigen Wundermittel in Form von Beeren, Pülverchen und Kapseln. Jedoch mehren sich kritische Berichte zu dem sogenannten Superfood. Gesund und viel nachhaltiger isst man mit regionalen Alternativen.
Eine genaue Definition was ein Superfood ist und was es können muss, gibt es nicht. In der Regel werden Nahrungsmittel mit einer besonders hohen Nährstoffdichte als Superfood bezeichnet. Meist besitzen sie einen hohen Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen pro Kilokalorien. Besonders den sekundären Pflanzenstoffen werden heilende Kräfte zugeschrieben, u.a.:
- Senkung des Blutdrucks – Polyphenole im Granatapfel
- Bekämpfung von Bakterien – Phenolsäuren in Früchten
- Anregung des Immunsystems – Polysaccharide in Getreidekörnern
- Hemmung der Krebsentstehung – Carotinoide in Grünkohl, Spinat, Paprika
Allerdings liegen zur heilenden Wirkung von Superfood derzeit nur wenige wissenschaftlich fundierte Belege vor. Studien, die einzelne Inhaltsstoffe untersuchen und positive gesundheitliche Wirkungen nachweisen können, basieren leider auf Tier- und Zellversuchen.
Superfood und Nachhaltigkeit
Die meisten als Superfoods beworbenen Produkte werden in Übersee angebaut: Acia-Beeren in Brasilien, Quinoa in den Anden, Chia-Samen in Lateinamerika, Goji-Beeren in Asien.
Um die langen Transportwege zu überstehen, werden die Nahrungsmittel unterschiedlich bearbeitet. Sie werden getrocknet oder chemisch behandelt. Hier gehen wertvolle Nährstoffe verloren und nachweislich sind einige Superfoods in nicht unerheblichen Mengen mit Schadstoffen belastet.
Monokulturen, Rodung und der erhöhte CO2-Ausstoß durch den Transport per Schiff und Flugzeug belasten zudem die Umwelt.
In den Herkunftsländern zählen diese Nahrungsmittel seit Jahrhunderten zu den Grundnahrungsmitteln. Seit einigen Jahren steigt weltweit die Nachfrage nach Superfood und mit dieser steigen auch die Preise auf den Weltmärkten. Für die meisten Einwohner dieser Länder sind sie daher fast unerschwinglich geworden und sie können nur auf billigere, industriell verarbeitete Lebensmittel ausweichen.
Einheimische Alternativen
Sind wir bis zum Superfood-Trend nicht auch ohne ausgekommen? Mit Sicherheit! Und es könnte daran liegen, dass wir gleichwertige und gesunde Alternativen auf dem Teller hatten.
Vergleichen wir mal die teuren Exoten mit den Produkten aus den heimischen Gärten und Feldern:


Und was sonst noch gut ist
Hanf – die Blätter haben viele pflanzliche Proteine, sind gut verdaulich und warten mit allen essentiellen Aminosäuren auf.
Kürbiskerne – enthalten jede Menge Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Ballaststoffe. Und sie verlängern das Sättigungsgefühl. Die sekundären Pflanzenstoffe machen nebenher noch gute Laune und geben einen Motivationskick. Also wenn es mal nicht rund läuft, snacke einfach ein paar Kürbiskerne.
Fazit:
Die einheimischen Varianten sind nicht nur frischer und daher vitaminreicher als die meist getrockneten Exoten. Sie sind auch günstiger und nachhaltiger. Greife doch bei der Zubereitung deines Müslis, Smoothies und anderen Mahlzeiten zu regionalem Superfood. Auch sie liefern Dir eine Extraportion Energie und halten dich fit!
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