Slow Food: Ein Mann trägt eine Holzkiste mit frischem Gemüse und Salat.

Slow Food: Die Entdeckung der Langsamkeit

Mittwoch, 28.07.2021

Der Gegentrend zu Pommes, Burger oder Chips: Slow Food bringt Ruhe, Genuss und Vielfalt an den Tisch.

©Foto: america_stock, Adobe Stock

Du bist ständig erreichbar und selbst beim Essen oft unter Zeitdruck? Im heutigen Alltag bleiben Ruhe und Genuss häufig auf der Strecke. Slow Food ist eine Gegenbewegung, die für bewusste Malzeiten, leckeres und gesundes Essen sowie für die Vielfalt der regionalen Küche steht. Wir zeigen Dir, was hinter dem Trend steckt.

Was ist Slow Food?

Slow Food ist ursprünglich als Verein zur Erhaltung der Esskultur in Italien ins Leben gerufen worden. Mittlerweile ist es eine weltweite Bewegung, die in etwa 170 Ländern aktiv ist. Dabei geht’s um genussvolles, bewusstes und nachhaltiges Essen, bei dem regionale Vielfalt eine besondere Rolle spielt. Denn im Gegensatz zu großen Imbiss-Ketten, die auf der ganzen Welt die immer gleichen Gerichte anbieten, will Slow Food die ganz typische Küche jeder Region erhalten und fördern

Was sind die Kriterien der Slow Food-Küche?

Slow Food wird sehr unterschiedlich ausgelegt und gelebt. Manche wünschen sich einfach mehr Achtsamkeit und Entschleunigung beim Essen, andere interpretieren das Thema deutlich breiter. Die Slow-Food Bewegung stellt vor allem drei Kernwerte in den Mittelpunkt: Lebensmittel und Gerichte sollen „gut, sauber und fair“ sein. Aber was bedeutet das im Einzelnen?

  • Gut: Lebensmittel sollen gut schmecken, gesunde Nährstoffe bereithalten und alle Sinne anregen. Und natürlich sollen sie frisch sein.
  • Sauber: Sie entstammen nachhaltigem Anbau, ohne Ressourcen zu belasten oder Schäden für Natur und Mensch zu verursachen.
  • Fair: Von der Herstellung über den Handel bis zum Verzehr wird auf soziale Gerechtigkeit geachtet. Das bedeutet angemessene Bezahlung und faire Bedingungen für alle.

Was bringt's? Die Vorteile von Slow Food?

Gutes Essen hält nicht nur Leib und Seele zusammen, sondern wirkt sich auch positiv auf die Verdauung und den Stoffwechsel aus. Statt wie beim Fast Food dem Heißhunger schnell nachzugeben und dabei dem Körper oft zu viele Kalorien zuzuführen, nimmst Du Sättigung bewusster wahr und im Idealfall auch weniger Kalorien zu Dir. Ganz abgesehen davon, dass Du bei Slow Food deutlich mehr auf die Qualität und Herkunft der Lebensmittel achtest und damit auch den Produzenten und der Umwelt etwas Gutes tust: Lebensmittelverschwen-dung, Massentierhaltung, Gentechnik und umweltschädliche Herstellungsmethoden sind nämlich bei dem Konzept vom Tisch. Hier findest Du weitere gute Gründe für Slow Food.

Inspiration für Deine Slow Food-Küche

Du musst nicht Dein komplettes Leben umkrempeln, um mehr Achtsamkeit, Genuss und Nachhaltigkeit in Dein Leben zu bringen. Schon mit ganz kleinen Schritten kannst Du viel erreichen 🙂 .

  • Slow Food fängt beim Einkaufen an: Achte auf die Qualität der Lebensmittel, die in Deinem Einkaufskorb landen. Gerade auf dem Wochenmarkt findest Du eine Vielfalt regionaler und saisonal typischer Produkte.
  • Falls Du einen Balkon oder Garten hast: Pflanze Kräuter im Topf oder lege Dein eigenes Slow Food Beet an. Zum Beispiel mit Gemüsen wie Karotten, Salaten, Erbsen, Tomaten, Kartoffeln oder Zuccini.
  • Auch für das Kochen gilt: Nimm Dir Zeit! Genieße die Zubereitung des Gerichts, das Decken des Tisches, das eigentliche Essen. So wird Deine Mahlzeit nicht nur ein Ritual zur Nahrungsaufnahme, sondern ein bewusstes Erlebnis.

Die allerwichtigste Regel aber lautet: Lass Dich nicht stressen! Auch nicht von diesen Vorschlägen. Versuche, das umzusetzen, was zu Dir und Deinem Leben passt. So kommst Du Schritt für Schritt ins bewusste Genießen. Hier findest Du weitere Tipps, wie Du mehr Slow Food in Dein Leben integrieren kannst.