Chicorée - die dunkle Seite des Salats
Mittwoch, 15.02.2023
©Foto: hansenn, Adobe Stock
Wenig beachtet, häufig unterschätzt: Chicorée ist ein gesundes und sehr vielseitiges Wintergemüse, das Deinen Speiseplan in der dunklen Jahreszeit aufpeppen kann. Welche Geheimnisse die oft als bitter verschriene Knolle in sich trägt, erfährst Du in diesem Beitrag.
Chicorée ist ein eher unbeliebter Salat bei den Verbrauchern. Seine bittere Note schreckt viele ab. Dabei lässt diese sich je nach Verarbeitung auch deutlich abmildern. Denn er ist variabel einsetzbar: Sowohl roh als auch gegart macht die Knolle eine gute Figur auf dem Teller.
Anzucht und Lagerung
Chicorée wächst nicht wie andere Salate auf dem Feld. Er gehört zur Art Gemeine Wegwarte. Chicorée bildet eine längliche Rübe und eine Knospe, die auf dem Boden aufliegt. Bei der Rübe handelt es sich auch um die sogenannte Zichorien-Wurzel, die seit hunderten Jahren Hauptbestandteil von Malz- und Zichorienkaffee ist. Sie wird im Frühjahr eingepflanzt und im Herbst gerodet. In absoluter Dunkelheit wachsen dann daraus in angemessen temperierten Räumen die Chicorée Knospen. So behält er seine helle Färbung und einen leicht herben Geschmack. Licht und Wärme hingegen sorgen dafür, dass der Chicorée sehr bitter und ungenießbar wird.
Auch nach der Ernte muss er daher dunkel und kühl lagern. Am besten wickelst Du ihn in ein angefeuchtetes Tuch, bevor Du ihn in den Kühlschrank legst. So hält er sich etwa 7 Tage frisch.
Gesund und beruhigend
Chicorée ist gut für die Verdauung, den Stoffwechsel und den Kreislauf. Dafür verantwortlich sind die darin enthaltenen Bitterstoffe. Sie regen die Bildung von Magensaft und Magensäure an. Gleichzeitig sollen sie die Blutfette reduzieren und beruhigend wirken. Darüber hinaus enthält Chicorée viel Kalium, Folsäure und auch Zink. Zusätzlich enthält er die Vitamine A, B und C.
Für Abnehmwillige sollte eigentlich kein Weg an Chicorée vorbeiführen: Mit gerade einmal 14 kcal auf 100 g ist er der ideale Sattmacher. Denn durch seinen hohen Gehalt an Inulin sorgt er dafür, dass der Blutzuckerspiegel nur sehr langsam ansteigt, Du Dich länger satt fühlst und ist zusätzlich noch vorteilhaft für Deine Darmflora.
Ganz einfach in der Zubereitung
Die Zubereitung von Chicorée ist ganz einfach: Erst muss der oftmals sehr bitter schmeckende Strunk entfernt werden. Am besten geht das, wenn Du die Knolle in der Mitte durchschneidest und dann den Stunk keilförmig herausschneidest. Dann kurz die Blätter abspülen (warmes Wasser soll die Bitterstoffe etwas abmindern) und je nach Verarbeitung kleinschneiden oder die einzelnen Blätter abzupfen.
Gegart verliert Chicorée teilweise seinen bitteren Geschmack. Hier eine Idee für warmen Chicorée:
Chicorée in Sahnesoße
Zutaten:
- 2 Chicorée
- Salz
- Zucker
- Knoblauch
- etwas Öl
- Kerbel
- Speck (oder Haselnüsse für die vegetarische Version)
- Sherry (oder Gemüsebrühe für die alkoholfreie Version)
- Sahne
- Den Chicorée putzen und längst halbieren. Die Blätter mit Salz, Zucker und etwas Knoblauch abreiben (auch innerhalb der Knolle) und in etwas Öl von beiden Seiten anbraten.
- Den Speck in kleine Würfel schneiden und zum Anbraten dazugeben. Alternativ können für eine vegetarische Variante auch Haselnüsse kleingehackt und mit angebraten werden.
- Das Ganze mit etwas Sherry (alternativ alkoholfrei mit Gemüsebrühe) ablöschen und nach Belieben Sahne hinzufügen.
- Kerbel kleinhacken und unter die Soße geben.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Dazu passen Spätzle, aber auch Kartoffeln.
Wie isst Du Chicorée am liebsten?
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