Kleines Band, große Wirkung: Training mit dem Theraband
Mittwoch, 27.04.2022
Ob Zuhause oder auf Reisen, Indoor oder Outdoor, das vielseitige Theraband ist immer dabei. Prof. Dr. Kurscheid berichtet zum Krafttraining mit dem Muskelband und zeigt uns einige Übungen damit.
©Foto: Wellnhofer Designs, Adobe Stock
Theraband: Eine bunt durchdachte Sache
Die bunten Bänder hast Du bestimmt schon häufiger gesehen. Ursprünglich wurden sie im Bereich der Physiotherapie und Rehabilitation eingesetzt. Seit einiger Zeit werden diese sowohl im Profisport als auch im Fitnessbereich immer häufiger als Trainingsmittel eingesetzt.
Das Theraband besteht aus Latex oder latexfreien Ersatzstoffen. Um das Übungsband geschmeidig zu halten, wird bei der Herstellung ein Magnesium-Puder aufgetragen. Die Bänder gibt es in verschiedenen Farben und diese zeigen die damit verbundenen Stärken oder Widerstände an. Möchtest Du das Band zum Aufwärmen oder zum Mobilisieren Deiner Muskeln und Gelenke einsetzten, dann ist ein Band mit leichtem Widerstand das Richtige. Damit hast Du beste Kontrolle über Bewegung und Ausmaß der Übungen.
Die meisten Hersteller verwenden identische Farben, mit dieser Übersicht kannst Du Dir die passenden Bänder auswählen. Der Widerstand wird in kg bei 100 % Dehnung des Bandes angegeben:
- Gelb – sehr leicht (1,4 kg): geeignet für Kinder und Senioren
- Rot – leicht (1,7 kg): Jugendliche, untrainierte Erwachsene
- Grün – mittel (2,1 kg): Erwachsene
- Blau – stark (2,6 kg): trainierte Erwachsene
- Schwarz – sehr stark (3,3 kg): für Sportler
- Silber und Gold – extra stark (4,6/ 6,4 kg): Profisportler und Athleten
Fortuna Gesundheitstipps von Dr. Kurscheid
Was bewirkt ein Training mit dem Muskelband?
Prof. Dr. Thomas Kurscheid (TK): „Damit der Muskel wächst, muss er an seine Belastungsgrenze gebracht werden, also gegen Ende jeder Übung etwas brennen.“
Wie sieht ein optimales Training mit dem Muskelband aus?
TK: „Die Dehnung des Muskelbandes sollte so gewählt werden, dass eine Übung nur 12-mal ausführt werden kann, d.h. für ein 13.-mal wäre der Muskel zu müde. Danach sollte sich der Muskel 1 Minute erholen. In der Zeit kann der Gegenspieler trainiert werden, z. B. kann direkt nach der Ruder-Übung die Butterfly-Übung gemacht werden. Danach ist wieder die Ruderübung dran, so dass jeder Muskel insgesamt 3 mal 12 Wiederholungen ausführt. Am effektivsten ist es, wenn die Übungen in Zeitlupe ausgeführt werden.“
Was sind die Vorteile von Krafttraining?
TK: 1. Krafttraining hält schlank, weil es die Muskelmasse erhöht, denn Muskeln sind die größten Energieverbraucher im Körper.
2. Es senkt den Blutdruck, denn es bilden sich neue Blutgefäße und die bestehenden weiten sich.
3. Es schützt vor Stürzen. Krafttrainierte Menschen können sich besser abfangen.Es strafft die Haut.
4. Die Bildung von Kollagen wird angeregt.
5. Krafttraining richtet Sie auf. Nacken- und Rückenschmerzen nehmen ab.
6. Es macht glücklich durch Ausschüttung körpereigener Glückshormone.
Übungen mit dem Theraband
Du trainierst gerne im Freien, allein oder in kleinen Gruppen? Oder Du bist häufig auf Reise? Das Übungsband nimmt kaum Platz in Anspruch und ist überall einsetzbar, selbst im Hotelzimmer musst Du nicht auf Dein persönliches Training verzichten.
Die Vorteile des Theraband-Trainings
Die Vorteile sind die einfache Handhabung und vielfältigen Einsatzmöglichkeit für ein Training aller Muskelgruppen. Die unterschiedlichen Stärken ermöglichen ein körperbewusstes Training für jedes Fitnesslevel. Die Fähigkeit der Bänder, mit zunehmender Dehnung immer größeren Widerstand zu entwickeln, macht auch ein einzelnes Fitnessband sehr vielseitig. Ohne viel Aufwand ergeben sich eine Vielzahl an Übungen, die mit nur einem Band und dem eigenen Körper durchgeführt werden können.
Prof. Dr. Kurscheid ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Ernährungs- und Sportmediziner, sowie Arzt für Naturheilverfahren. Neben der Krankenbehandlung stehen vor allem die Gesundheitsvorsorge und die Behandlung von Adipositas im Mittelpunkt. Er ist bei den Medien ein gefragter Gesundheitsexperte zu den Themen Ernährung, Bewegung und Verhalten. Zudem schreibt er Bücher und wissenschaftliche, aber auch populärwissenschaftlichen Artikel.
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