Foto: Casey Horner, unsplash

Waldbaden – Natur mit allen Sinnen genießen

Donnerstag, 6.08.2020

Schon länger ein Trend, der aus Japan zu uns schwappte – Waldbaden. Aber was steckt eigentlich dahinter? Und wofür soll das gut sein? Wir verraten Dir, was Du brauchst und was es Dir bringen kann.

Foto:  © Casey Horner, unsplash

Du brauchst zum Waldbaden nicht viel: Bequeme Kleidung, geeignete Schuhe und einen Wald. Schon kann es losgehen.

Worum es beim Waldbaden geht

Beim Waldbaden geht es darum, Stress zu reduzieren. Das machst Du, indem Du Dich ganz auf Dich und Deine unmittelbare Umgebung fokussierst, also achtsam bist. Theoretisch brauchst Du dafür natürlich nicht unbedingt einen Wald. Dieser hat aber diverse positive Effekte:

  • Du bist raus aus dem Alltag und es fällt Dir vielleicht viel leichter, Deinen tagtäglichen Stress einfach mal von Dir abfallen zu lassen.
  • Das Grün des Waldes trägt zur Entspannung bei. Denn die Farbe sorgt für körperliche und geistige Entspannung, steigert die Konzentration und hebt die Stimmung.
  • Auch die ätherischen Öle, die Fichte, Birke und Co. absondern, wirken sich positiv auf den Körper aus.

Schon nach 20 Minuten in der Natur sinkt Dein Stresslevel, wie Wissenschaftler der US-amerikanischen Universität Michigan nachgewiesen haben.

Foto: Lukasz Szmigiel, unsplash
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Und so geht Waldbaden

Waldbaden funktioniert alleine oder auch in der Gruppe. Du kannst gleich damit anfangen, wenn Du den Wald betrittst. Statt möglichst viele Kilometer zu machen (und ja: Bewegung an der frischen Luft ist natürlich auch gut), geht es beim Waldbaden darum, einfach mal zu Entschleunigen. Daher bitte alle Gespräche einstellen (auch die, die Dich gedanklich noch beschäftigen) und fokussiere Dich dann auf Deine nächste Umgebung. Dabei können Dir folgende Fragen helfen:

  • Wie fühlt sich der Boden unter Deinen Füßen an?
  • Wie riecht es um Dich herum? Kannst Du einen bestimmten Duft stärker wahrnehmen? Zu welchem Baum/Strauch gehört er oder riechst Du eher den erdigen Boden oder das feuchten Moos des kleinen Baches?
  • Welche vielfältigen Grüntöne gibt es um Dich herum?
  • Entdeckst Du Blumen, Pilze oder Beeren auf Deinem Weg?
  • Wie fühlen sich die Blätter der verschiedenen Bäume an?

Wenn Du auf den ersten 100 Metern mal einige dieser Fragen für Dich beantwortest, wirst Du sehen, dass Du langsam im Wald ankommst und den Alltag hinter Dir lässt.

Foto: Tim Schramm, unsplash
Foto: Tim Schramm, unsplash

Offen sein für alles um Dich herum

So kannst Du entweder ganz bewusst weiter durch den Wald schlendern oder Du konzentrierst Dich weiter auf den Wald um Dich herum. Findest Du einen besonders schönen Baum? Berühre seine Rinde und spüre, wie sie sich unter Deinen Fingern anfühlt. Es ist ein Geben und Nehmen: Wir benötigen den Sauerstoff, den Bäume produzieren und Bäume nutzen hingegen das CO2, das wir ausatmen für ihre Fotosynthese. Machst Du Dir das hier im Kleinen bewusst, merkst Du vielleicht auch, ob es in Deinem Alltag eine Balance zwischen Geben und Nehmen gibt. Oder ob Du Dich vielleicht zu sehr stresst, um alles zu bewältigen, und Du Dir ab und an auch mal eine Auszeit nehmen solltest.

Vielleicht magst Du Dir aber auch einfach nur eine Bank oder eine schöne Wiese im Wald suchen und Dich dort ein paar Minuten hinsetzen. Die Ruhe und das Grün genießen, auf Deine Atmung achten, tief die frische Waldluft einatmen und dabei entspannen. Beim Waldbaden entscheidest Du, was für Dich das richtige ist, es gibt keine Regeln.