Lüften: Gelbes, geöffnetes Fenster auf blauem Grund.

Lüften – Darum ist frische Luft wichtig!

Dienstag, 21.11.2023
© Foto: nuchao, Adobe Stock

Die Heizung läuft auf Hochtouren, die Luft ist stickig und Du merkst, wie Du Dich immer weniger konzentrieren kannst? Auch in der kalten Jahreszeit ist es wichtig zu lüften!

Draußen ist es kalt, drinnen muckelig warm und die Luft im Raum wird noch wärmer je mehr Menschen sich darin aufhalten. Am Schreibtisch sitzend, atmest Du flacher. Wenn Du dann auch wenig Sauerstoff bekommst, wirst Du müde und fällst in ein Leistungstief.

Unter Ermüdung wird eine Minderung der Leistungsfähigkeit verstanden. Wichtige Symptome sind:

  • Störungen der Koordination von Augen und Händen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Antriebslosigkeit und auch
  • Veränderungen des sozialen Verhaltens

Wie wichtig ist Frischluft?

Ohne Sauerstoff geht nichts. Jede Körperzelle braucht ihn, um leistungsfähig zu sein. Nach einiger Zeit ist die Luft in geschlossenen Räumen verbraucht, denn nach jedem Atemzug atmen wir Kohlendioxid aus und erhöhen somit den CO2-Anteil der Raumluft, die wir dann wieder einatmen.

Frische Luft enthält ca. 21% Sauerstoff und 0,04% Kohlendioxid.
Wir atmen aber Luft mit 16% Sauerstoff und schon 4% Kohlendioxid aus. Der CO2-Anteil der Atemluft verhundertfacht sich zwischen Ein- und Ausatmen.

Bei einem hohen CO2-Anteil im Körper weiten sich die Blutgefäße. Sie versuchen dadurch mehr Sauerstoff aufzunehmen, um die Organe und das Gehirn optimal versorgen zu können. Dieser Prozess macht müde und Du fühlst dich immer schlapper.

Ein CO2-Gehalt von 1% kann schon Kopfschmerzen und Unwohlsein verursachen.

Sobald Du jedoch frische Luft einatmest, ziehen sich die Gefäße zusammen und das mit Sauerstoff angereicherte Blut fließt wieder bis in die kleinsten Kapillaren.

Durch die Zufuhr von Frischluft wird in Räumen die Ansteckungsgefahr durch Viren erheblich reduziert.

Fenster auf: Frische Luft für frisches Raumklima

Wie oft und wie lange gelüftet werden soll, hängt von Raumgröße und Anzahl der Personen im Raum ab. Und auch die Jahreszeit spielt eine Rolle. Die gute Nachricht vorweg: Im Winter muss niemand frieren, hier kommt Physik den Frostbeulen unter uns zur Hilfe.

Kalte und warme Luft haben eine unterschiedliche Dichte, die zu anderen Druckverhältnissen führen. Kalte Winterluft drängt durch ihre höhere Dichte erheblich schneller in einen Raum als warme Sommerluft.

Lüften - Blick durch zwei offen Fenster auf Bäume mit gelbem Herbstlaub
© Foto: Rawf8, Adobe Stock

Das hat beim Lüften einen Vorteil: Je größer der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen ist, umso schneller tauscht sich die Luft aus. Im Winter reduziert sich die Lüftungsdauer um bis zu 50%.

Wenn gelüftet wird, sollte es mindestens Stoßlüften sein. Das bedeutet die Fenster soweit wie möglich zu öffnen. Noch effektiver ist Querlüften: Hierzu werden gegenüberliegende Fenster geöffnet und ein vollständiger Luftaustausch findet minutenschnell statt.

In der kalten Jahreszeit sollte eine 60 bis 70 m² große Wohnung täglich mindestens 10 bis 15 Minuten gelüftet werden.

Büroräume sollen laut Arbeitsschutzrichtlinien alle 60 Minuten stoßgelüftet werden, kleinere Besprechungsräume sogar alle 20 Minuten. Der Arbeitsschutz gibt vor: Im Sommer zehn Minuten geöffnete Fenster, Frühling und Herbst fünf Minuten und im Winter sogar nur drei Minuten.

Tipps für die kalte Jahreszeit

  • Die Temperaturen im Bürobereich sollten zwischen 20 und 22 °C liegen. Bei einer Erhöhung der Temperatur um 2°C verdoppeln sich die Beschwerden.
  • Die relative Luftfeuchtigkeit sollte 40% nicht unter- und 60% nicht überschreiten, da sehr trockene Luft besonders die Schleimhäute reizt.
  • Tanke täglich mindestens 30 Min frische Luft und bewege Dich. Das füllt die Lungen mit Sauerstoff und Du bringst gleichzeitig Dein Herz-Kreislaufsystem in Schwung.